Der Weg mit sieben liebevoll eingerichteten Stationen zu den biblischen Auferstehungserzählungen kann dieses Jahr leider nicht in größerer Gemeinschaft gegangen werden.
Fotos: Bernhard Pflug
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Der Weg mit sieben liebevoll eingerichteten Stationen zu den biblischen Auferstehungserzählungen kann dieses Jahr leider nicht in größerer Gemeinschaft gegangen werden.
Fotos: Bernhard Pflug
...aber vor einem Jahr war die Mitfeier der Gottesdienste nur über das Internet möglich.
Fotos: Bernhard Pflug
Der Weltgebetstag - Frauen aller Konfessionen laden ein - hatte diesmal Vanuatu zum Thema: Südseeparadies mit wundervoller Natur und glücklichen Menschen. Aber auch das Land, welches stark von Naturgewalten, vom Klimawandel und von Gewalt gegen Frauen betroffen ist.
Leider darf im Gottesdienst nicht gemeinsam gesungen und laut gebetet werden.
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Als möglicher Ersatz für die sonst zu Misereor übliche Veranstaltung mit Vorträgen und Essen war diesmal nur eine Andacht mit musikalischer Gestaltung und unter Einhaltung der Hygieneregeln und mit Registrierung möglich. Eine kurze Information zur diesjährigen Fastenaktion "Es geht anders!" war auch dabei.
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"Tauet ihr Himmel von oben..." - Stimmungsvolle Roratemessen und besinnliche Adventsstunden bei Kerzenschein in Coronazeit.
Fotos: Bernhard Pflug
Vom 8. bis 18. November 2020 dauert die Ökumenische Friedensdekade. In der Zittauer Weberkirche wurde dazu am 10. November ein Friedensgebet von der katholischen Gemeinde, u.a. von der Liederwaldgruppe und am 11. November von einer Schülergruppe der evangelischen Gemeinde gestaltet.
Fotos: Bernhard Pflug
Im Jahr 2020 fallen zwei große Jubiläen zusammen: das 50-jährige Bestehen der Internationalen Katholischen Bibelförderation und der 1600. Todestag des hl. Kirchenvaters Hieronymus, der als Übersetzer der Bibel in ein allgemeinverständliches Latein in die Geschichte einging. So lag es nahe, das Festjahr in besonderer Weise der Heiligen Schrift zu widmen. Und so wurde weltweit ein Jahr des Wortes Gottes ausgerufen.
Das Katholische Bibelwerk hat aus diesem Anlass ein Projekt gestartet, das Lesen der Heiligen Schrift wieder stärker nach der Art zu fördern, wie sie seit rund zweitausend Jahren vom Mönchtum praktiziert wird. Diese besondere Form der Schriftlesung trägt den lateinischen Namen „lectio divina“ (wörtlich übersetzt: „göttliche Lesung“) und meint das persönliche Bibellesen mit dem großen Herzenswunsch, Gott tatsächlich in seinem Wort zu begegnen. Dazu wurde eigens eine LECTIO-DIVINA-Bibel herausgegeben, die mit Leitfragen und Impulsen das Gespräch mit dem Wort Gottes unterstützen will.
Die Pfarrei „St. Marien“ Zittau hat sich dieser weltweiten Initiative mit einem eigenen Projekt angeschlossen. Vorrangiges Ziel war es, jene zu unterstützen, die sich von Februar bis Oktober 2020 auf eine intensive Zeit mit der Bibel einlassen und dabei selbst die lectio divina in der monastischen Tradition praktizieren wollten.
Jeder für sich allein
Die lectio divina ist in der ursprünglichen Form keine Gruppenveranstaltung. Ganz im Gegenteil. In der Benediktsregel wird den Mönchen explizit eine Zeit freigeräumt, die sie ganz für sich und die lectio divina haben sollen. Insofern hat jeder, der sich bei dem Pfarrei-Projekt beteiligte, in erster Linie für sich allein gelesen.
Und doch in Gemeinschaft
Das sollte aber nicht heißen, dass die Teilnehmer sich selbst überlassen wurden. Monatlich gab es eine fachkundige Anleitung von Pfr. Michael Dittrich und Jeannette Gosteli mit folgenden Bestandteilen.
Lektüre
Jeden Monat wurde ein neues biblisches Buch bzw. ein Abschnitt daraus für die persönliche lectio divina vorgeschlagen. Diese recht umfangreiche Textauswahl war jedoch nicht verpflichtend, sondern soll eher als Hilfe angesehen werden, die passende Lektüre für die eigene geistliche Schriftlesung zu finden.
Treffen
Im Zeitraum des Pfarrei-Projekts gab es mehrere Treffen. Sie waren ursprünglich monatlich vorgesehen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste jedoch von März bis Juni darauf verzichtet werden.
Mit der Praxis der lectio divina zu beginnen, erfordert vor allem die Bereitschaft und auch ein wenig Mut, sich auf Neues einzulassen. Denn diese spirituelle Übung unterscheidet sich deutlich von den Gewohnheiten in unserem Alltag. Die fünf wichtigsten Besonderheiten seien hier kurz aufgeführt.
Lesen mit einer anderen Intension
Das meiste, das wir lesen, dient entweder der Information bzw. Bildung oder der Unterhaltung. Doch die lectio divina hat einen anderen Anspruch: Sie ist darauf angelegt, Gott zu begegnen. Diese Intension gründet in der Vorstellung einer wirklich lebendigen und liebenden Beziehung zwischen Gott und Mensch. Immer wieder wird im Mönchtum betont, dass eine solche Annäherung an Gott das alles bestimmende Ziel des monastischen Lebens ist. Letztlich sind wir alle aufgerufen, ein Leben zu führen, in dessen Mitte die Suche Gottes steht. Wer diesen Ruf vernimmt, kommt um die lectio divina nicht herum.
Nicht nur mit Augen und Verstand
Das reine Lesen – auch, wenn es langsam und aufmerksam angegangen wird – trifft noch nicht die eigentliche Intension der lectio divina. Vielmehr geht es bei der geistlichen Schriftlesung um das Hören. Deswegen lesen die Mönche oft laut oder halblaut, um tatsächlich Gottes Wort mit den Ohren aufzunehmen. Mehr noch: Es gilt, den verborgenen Klängen zu lauschen und dabei den Sinn der göttlichen Schriften zu suchen. Und bei dieser Suche wird uns das eigene Herz dienlicher sein als unser noch so gut geschultes Denkvermögen. Denn Gott – so sind sich die Mystiker aller Zeiten einig – spricht vor allem von Herz zu Herz.
Weniger selbst formen, als geformt zu werden
In ähnlich radikaler Weise muss auch das heutige Selbstverständnis korrigiert werden, bei dem sich der Mensch vordergründig als einer versteht, der am liebsten alles selbst in die Hand nimmt. Die lectio divina verlangt vom Übenden eher die Bereitschaft, sich zurückzunehmen und sich ganz dem Wirken Gottes zu überlassen.
In Stille und Abgeschiedenheit
Die vielleicht größte Herausforderung für den Einsteiger in die andere Art des Bibellesens wird heutzutage meistens die Ungestörtheit sein. Nicht umsonst haben sich viele Gottsucher in einsame Gegenden und hinter Klostermauern zurückgezogen. Wer die lectio divina praktizieren will, wird neue Prioritäten setzen und für geistliche Übungen Zeiten und Orte freilenken müssen. Er wird Geduld mit sich haben müssen, bis es still genug ist, um Gott bei der lectio divina in, zwischen und hinter den Zeilen zu entdecken.
Immer und immer wieder
Mehr noch als in früheren Jahrhunderten ist der moderne Mensch gewohnt, alles möglichst schnell und effizient zu erledigen. Er ist eher geneigt, Texte zu überfliegen, als sie in Mönchsart immer wieder aufs Neue zu lesen und auswendig zu lernen. Die lectio divina bleibt eine lebenslange Aufgabe.
Allgemeines
» Faltblatt zum Projekt
» Einführung am 31. Jan. 2020
» Gebete zu Beginn der lectio divina
Anregungen für die konkreten Bibeltexte
(theologische Hinführungen, geistliche Impulse, Gedichte)
» Teil 1: Buch Rut
» Teil 2: Buch Ester
» Teil 3: Abraham
» Teil 4: Jakob
» Teil 5: Josef
» Teil 6: Gleichnisse im Matthäusevangelium
» Teil 7: "Ich-bin"-Worte Jesu
» Teil 8: Der Brief an die Philipper
» Teil 9: Die sieben Sendschreiben in der Offenbarung des Johannes
In der Reihe "Denk mal am Fastentuch" gab es am 7. Oktober 2020 wieder Besinnliches in Wort, Bild und Musik. Die Betrachtung dreier Bilder des Fastentuchs stand unter dem Titel "Bilder der Rettung".
Fotos: Bernhard Pflug